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Wanderausstellung "100 Jahre – 100 Orte – 100 Ereignisse"

Eine mobile Ausstellung für Schulen

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Eine mobile Ausstellung, gestaltet vom „Haus der Geschichte“ im Museum Niederösterreich, gibt einen Überblick über ein höchst turbulentes Jahrhundert in Niederösterreich. Was tat sich wo seit dem Jahre 1922? Die Ausstellung lädt ein, sich auf Spurensuche zu begeben nach historischen Erinnerungen in der eigenen Umgebung.

Kaum eine Epoche ist von derart massiven Unterschieden gekennzeichnet wie die letzten hundert Jahre. Müsste man den Zeitraum von 1922 bis heute als Linie zeichnerisch darstellen, so könnte man diese in zwei ungleich lange Abschnitte teilen: Das erste Drittel ist vollgepackt mit politischen Katastrophen in einem Ausmaß, das historisch einzigartig zu nennen ist: Nachkriegselend, Hyperinflation, politische Gewalt, Diktaturen, Weltkrieg und Besatzungszeit. Die während der NS-Zeit begangenen Verbrechen beschäftigen uns bis in die Gegenwart. Aber auch die Epoche seit 1945 ist historisch einzigartig, nämlich hinsichtlich der enorm langen Zeit von Frieden und Prosperität.

In diesen hundert Jahren treffen, auch in Niederösterreich, gesellschaftliche Veränderungen auf der einen Seite und politische Konflikte auf der anderen Seite merkwürdig gegensätzlich aufeinander. Im ersten Drittel prägt universaler Geltungsanspruch das Denken der politischen Parteien. Sie wollen Projekte einer idealen Gesellschaft durchsetzen oder zumindest das Projekt des Gegners verhindern: die einen eine klassenlose Gesellschaft auf marxistischer Grundlage, die anderen eine ständische Gesellschaft auf christlich-katholischer Basis. Menschen werden mobilisiert, das jeweilige Ziel in Parolen und Aufmärschen zu beschwören, dafür zu kämpfen und, wenn es sein muss, eigene und fremde Leben aufs Spiel zu setzen. Am tatsächlichen Gefüge der Gesellschaft ändert sich indes kaum etwas. Niederösterreich zum Beispiel ist 1918 ebenso ein Agrarland wie 1945, der Aktionsradius der Menschen bleibt überschaubar.

Nach 1945 kehrt sich das Verhältnis um. Interessensausgleiche bestimmen Bundes- und Landespolitik. Die politischen Eliten stellen vom ideologischen Kampfmodus auf einen pragmatischen Steuerungsmodus um. Der Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg soll möglichst störungsfrei auf Kurs gehalten werden. Dafür beschleunigen sich die gesellschaftlichen Veränderungen: der Umbau von einer Agrar- in eine Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft, der Siegeszug der Technik, Bildungsoffensiven und zahlreiche soziale Errungenschaften, veränderte Verhältnisse zwischen den Geschlechtern - all das eingebettet in einen noch nie gekannten Wohlstand.

In unserer Ausstellung „100 Jahre – 100 Orte – 100 Ereignisse“ versuchen wir, das ungleiche Jahrhundert lokal zu verorten und zeigen, wie sich „große“ Geschichte auch in kleinen Ortschaften wiederspiegelt. An zahlreiche Ereignisse wird in Regionalmuseen und Gedenkstätten bis heute erinnert.

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