ORF Lange Nacht der Museen 2017

Museum Museum Niederösterreich

Einführung / Kurzbeschreibung

Publikumsdiskussion mit Gudula Walterskirchen

Die Buchautorin Gudula Walterskirchen wird im Rahmen der ORF Langen Nacht der Museen ihr aktuelles Buch "Die blinden Flecken der Geschichte – Österreich 1927-1938" vorstellen. Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit gemeinsam mit der renommierten Historikerin über das Buch zu diskutieren. Die Moderation übernimmt Reinhard Linke.

Wann: 19.00 – 20.00
Wo: Forum Demokratie

Zum Buch:
Die Zeit zwischen den Weltkriegen war geprägt von Instabilität, Krise und Gewalt. Sie hat in Österreich tiefe Wunden geschlagen und die politischen Lager bis heute entzweit. Über die Zwischenkriegszeit existieren unterschiedliche Geschichtsbilder, die recht genau entlang der ideologischen Trennlinien verlaufen. Unterzieht man die jeweiligen „blinden Flecken“ einer neutralen und kritischen Überprüfung, kommt man zu einer völlig neuen Sichtweise.

Bisher unbekannte oder unbeachtet gebliebene Zeitzeugenberichte und zahlreiche Fakten belegen, dass die Nationalsozialisten nicht nur beim Juliputsch, sondern bereits im Februar 1934 die Fäden zogen: Überläufer aus den Reihen der Sozialdemokratie stifteten den Schutzbund zum Aufstand an. Man sah in Dollfuß den gemeinsamen Feind. Bis heute wird an dem Mythos festgehalten, es habe sich um einen „Arbeiteraufstand“ gehandelt und man habe um die Demokratie gekämpft.
Widerlegt wird auch die Behauptung, beim Schattendorfer Prozess 1927 sei ein politisch motiviertes Fehlurteil gesprochen worden. Die Analyse der Prozessakten, die 67 Jahre lang nicht eingesehen werden durften, ergibt ein völlig anderes Ergebnis: Das von den Sozialdemokraten hochgehaltene System der Geschworenengerichtsbarkeit hatte versagt. Es hätte einer raschen Reform bedurft. Stattdessen schob man die Schuld der Gegenseite zu und löste so ein Blutbad aus.
Beim „Anschluss“ 1938 schwankt man von einem Extrem ins andere: Aus dem „Opfermythos“ wurde die „Täterthese“, ohne dies jemals seriös zu belegen. Tatsache ist, dass der Wiener Heldenplatz beim Begräbnis für Engelbert Dollfuß ebenso voll war wie bei der Ansprache Adolf Hitlers vier Jahre später.

Das Buch ist auch im Museumshop erhältlich!

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